Do it yourself ist ja eigentlich nicht auf handwerkliche Dinge begrenzt. Zuletzt haben wir DIY sehr erfolgreich im Urlaub praktiziert - und zwar anstelle eines oft genutzten "fix und fertig" Konzepts.

Im November 2015 erlebten wir, dass eine Kreuzfahrt eine hervorragende Art mit Kleinkind zu reisen ist. Wenn die Kinder nicht gerne im Auto festgeschnallt sind und einem die vielen Koffer für eine Familie zu kompliziert im Zug sind, dann ist ein Schiff das perfekte Transportmittel um viele verschiedene Orte zu sehen. Kein Wunder, dass wir diese Reiseart im Mai 2017 wiederholten - diesmal 12 Nächte statt 7.

Wir haben uns für den Einstieg für MSC entschieden. Die italienische Reederei hat außerhalb der Hochsaison fantastische Preise und Kinder fahren kostenlos mit. Zudem sind wenige Dinge von Beginn an im Preis inklusive, was eine großartige Ausgangsbasis für einen DIY Urlaub abgibt. So nutzen wir mit Kleinkind nämlich den Wellnessbereich überhaupt nicht und für häufiges gemütliches Sitzen bei zahlreichen alkoholischen Getränken fehlen uns auch die entsprechenden Rahmenbedingungen. Den DIY Höhepunkt erlebt man auf einer Kreuzfahrt während der Landgänge.

Während also eine große Menge an Leuten im Vorfeld für recht teures Geld Sorglosigkeit, Unflexibilität, Zeitersparnis und Massentourismus kaufen, setze ich mich mit Google Maps hin und recherchiere drauf los. Auch mein erster Weg führt oft zum Ausflugsprogramm, denn in den Beschreibungen stehen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die von den Ausflugsbussen angefahren werden. So habe ich eine erste Liste an möglichen Zielen, die ich dann mit unseren Interessen abgleiche.

Kreuzfahrt Landausflüge selber planen auf eigene Faust

Unverzichtbarer Partner bei der Planung ist für mich Google Maps und die Funktion der eigenen Karten. Dort kann man eigene Punkte speichern, mit verschiedenen Icons und Farben versehen und auf verschiedenen Ebenen anordnen, die man später nach Bedarf einblenden kann.

Meine Planung in Google Maps:

  • Anordnung der interessanten Punkte auf verschiedenen Ebenen: z.B. recherchierte Restaurants, Sehenswürdigkeiten und Anlegeplätze des Schiffs.
  • Abschätzung der Laufwege zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten und auch Entfernungsmessung
  • Verschiedene Icons und Farben für die Sehenswürdigkeiten (Fernglas für Aussichtspunkte, Haus für Museen, Brunnen für besondere Wasserspiele usw.)

 

Landausflüge selber planen - meine Informationsquellen

Restaurants

Eigentlich essen wir selten an Land, weil auf dem Schiff zu jeder Tageszeit im Buffetrestaurant kostenloses Essen auf uns wartet. Nur wenn wir sehr viele Stunden an Land sind, nutzen wir vorher recherchierte Restaurants. Hier hat sich für mich als erste Anlaufstelle die Liste der best bewerteten Restaurants auf tripadvisor bewährt. Diese Liste kann man auch noch nach vielen Kriterien filtern, so dass man Frühstücksmöglichkeiten ebenso wie regionale Küche, vegane Küche usw. bequem findet. Meistens gibt es dort nicht nur Kundenbewertungen sondern auch Fotos von servierten Gerichten und manchmal auch von der Speisekarte. Weitere tolle Funktion ist die Ansicht in der Karte, wodurch man dann gleich die Lage des entsprechenden Lokals bewerten kann. Die Lage ist bei Landausflügen mit wenigen Stunden Aufenthalt einfach absolutes Ausschlusskriterium.

 

Sehenswürdigkeiten

Erste Anlaufstelle ist in Sachen Sehenswürdigkeiten meist die Google Suche. Normalerweise ist auf den ersten Plätzen bei der Suche eines Stadt schon die offizielle Tourismusseite der Stadt selbst. Hier gibt es meistens auch Kategorien der Sehenswürdigkeiten und man kann leichter etwas für Familien finden oder auch Kirchen etc. Weiterer Anlaufpunkt ist die Beschreibung in Wikipedia. Und auch was Sehenswürdigkeiten anbelangt bietet tripadvisor mit seiner Liste wieder einen interessanten Überblick. Für die Lokalisierung der Sehenswürdigkeiten ist dann abermals die Googlekarte sehr hilfreich. Am Besten ist es man sucht bereits als erstes den Anlegeplatz des Schiffes raus und markiert diesen auf der Karte. So ist der Überblick was nah und was weiter entfernt ist schnell geschaffen. Meistens zeigt sich dann, dass viele Sehenswürdigkeiten dicht beisammen sind und oftmals sogar alles fußläufig ist.

Wege und Transportmittel

Ausgangspunkt der Planung für öffentliche Transportmittel ist natürlich der markierte Kreuzfahrthafen. Meistens lässt sich der genaue Hafen durch Googlesuche nach Stadtname und Reederei herausfinden, oder wie z.B. bei MSC direkt auf deren Webseite. Durch die Markierung der Sehenswürdigkeiten, die einen interessieren, und des Hafens haben wir dann bereits die verschiedenen Wege in Google Maps parat.
Seit einiger Zeit ist die Karte sogar noch hilfreicher. Nicht nur, dass sie sehr genau die Dauer der Fußwege berechnet, sie kann nun auch Verbindungen der jeweiligen öffentlichen Verkehrsmittel anzeigen. Meistens stimmen diese Angaben auch, manchmal sind mögliche Verbindungen nicht angezeigt. Ich versichere mich deshalb immer nochmals bei der jeweiligen Seite des Anbieters der öffentlichen Verkehrsmittel. Meist gibt es dort eine englische Version. Eine Suche nach "train" + Stadtname, "bus" + Stadtname oder "metro"+Stadtname hilft meistens weiter. Oder auch die Berichte anderer Urlauber in diversen Kreuzfahrtforen, denn es sind ja immer und immer wieder die Selben Wegen, die die Kreuzfahrttouristen überwinden müssen.
Auch hier kann man wieder tripadvisor nutzen, wenn man sich eher nach einer privaten Sightseeingtour umsehen möchte - oftmals Taxis für 7 Personen, die verschiedene interessante Punkte abfahren. Diese Art von Transportmittel steht aber auch immer spontan zur Verfügung, sobald man das Schiff verlässt. Wir nutzten diese Variante erstmals in Gibraltar, da hier so wenig Zeit war. Wir wollten den Berg von Gibraltar mit seiner unfassbar großen Tropfsteinhöhle und den frei lebenden Affen sehen und hätten für die Auffahrt mit der Seilbahn inkl. Eintrittstickets 23 Euro p.P. zahlen müssen. Mit der privaten Taxitour waren es nur 30€ p.P. Dafür, dass wir nicht erst über eine halbe Stunde zur Seilbahn, dort eventuell anstehen und dann auch noch 20 Minuten zur Höhle und weitere 20 Minuten zu den Affen laufen mussten, war es ein totales Schnäppchen.

Was absolut nicht zu empfehlen ist, sind die Shuttlebusse der Reedereien. Diese sind einfach nur überteuert und die angegebenen Zeiten unserer Reederei, wie lange man zu Fuß zum Zentrum braucht, waren auch immer überzogen. In vielen Städten gibt es Shuttlebusse von den Städten selbst. In Marseille gibt es für Kreuzfahrtpassagiere einen kostenlosen Bus vom Hafen zur Zentrumsnähe mit Metroanbindung. Dieser Bus ist in nur zwei Minuten zu Fuß zu erreichen. Hilfreich sind hier vor Ort immer die Hafenmitarbeiter. Diese erkennt man daran, dass sie kein erkennbares Logo der Reederei auf der Kleidung tragen und meistens in eine neonfarbene Warnweste gekleidet sind. Mehrmals haben uns diese netten Mitarbeiter die Wegbeschreibung und sogar Preisinfos zu den regionalen Transportmitteln gegeben.
Noch verblüffender war der Shuttlebus in Barcelona. Hier kostete dieser zwar 4 Euro pro Erwachsenem (statt 15 Euro von der Reederei) aber dafür war er wirklich direkt hinter den gecharterten Bussen versteckt gestanden und fuhr den selben Weg. Kein extra Gehweg also.
Wo öffentliche Verkehrsmittel zu kompliziert sind (häufiges Umsteigen, seltene Verbindungen, schlechte Infos im Netz) lohnen sich manchmal auch spezielle Touristentransportmittel wie z.B. diese kleinen Touristenbahnen.

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